Entstehung von Wildruhezonen im Kanton Appenzell Innerhoden – ein partizipativer Prozess

In Appenzell Innerrhoden soll zum Schutz der Wildtiere vor Störungen durch Freizeitaktivitäten Wildruhezonen ausgeschieden werden. Rothirschbestände, die nicht an die Lebensraumkapazität angepasst waren, gaben Anlass zu einer ganzheitlichen Betrachtung aller relevanten Bereiche wie Jagd, Forst, Landwirtschaft sowie Freizeit und Tourismus. Diverse Massnahmen wurden bereits umgesetzt, andere sind in Planung.

Um den Lebensraum der Wildtiere im Winter zu beruhigen, sollen nun verschiedene, im Winter gültige Wildruhezonen realisiert werden. Die genaue Lage derer wird aktuell mit den verschiedenen Interessensverbänden definiert. Dabei wird der Fokus nicht nur auf den Rothirsch gelegt, es werden auch Arten wie die Gämse, der Steinbock und Raufusshühner einbezogen.

Dem Kanton ist die Sensibilität der Thematik bewusst und so hat er sich frühzeitig für ein partizipatives Verfahren entschieden. Verschiedenste Vertreter aus den betroffenen Bereichen können den Prozess aktiv mitgestalten.

Der SAC Sektion St. Gallen begrüsst das partizipative Vorgehen aber auch die Einrichtung von verbindlichen Wildruhezonen im Kanton Appenzell Innerrhoden explizit. Wildruhezonen entfalten ihre Wirkung nur optimal, wenn die Gebote und rechtskräftigen Regeln geachtet und respektiert werden. Partizipative Verfahren involvieren die betroffenen Parteien und könne die Akzeptanz von beschlossenen Massnahmen dadurch steigern.

Die Sektion St. Gallen wird sich in diesem Prozess weiter einbringen und ist der festen Überzeugung, dass eine mehrheitsfähige Lösung, von der die wildlebenden Tiere optimal profitieren, gefunden wird.

Adrian Hochreutener, Umweltbeauftragter, SAC Sektion St. Gallen

Foto: © https://commons.wikimedia.org, Fischer, H.