Die Natur in der Schweiz steht unter grossem Druck. Neue Sportarten entstehen laufend – so auch im Wallis. Dort kann man sich bald mit dem Bike auf einen Gipfel fliegen lassen und die Berghänge, ohne vorhergehende Anstrengung, hinunterfahren. Gleichzeitig werden Felswände von immer mehr Kletternden erklommen und Tagestouristen dringen mit dem Privatauto weiter in die letzten verbliebenen Naturlandschaften vor.
Das alles ist keine leichte Kost und verlangt nach differenzierten Betrachtungsweisen. Der SAC beschäftigt sich laufend mit diesen Themen. So ist er zum Beispiel klar gegen das Heli-Biking und steht für einen nicht motorisierten, authentischen und schonenden Bergsport.
Kletterverbote werden dagegen kritisch betrachtet und grundsätzlich abgelehnt. Der SAC setzt sich hier für fallspezifische Schutzkonzepte, in denen schonender Bergsport und eine intakte Natur Platz haben, ein. Weiter er fördert den Erhalt der verbleibenden Naturlandschaften und ist gegen eine Erschliessung von diesen. So könne ebenfalls die Natur geschützt werden, denn ohne Strassen kämen weniger Touristen an diese Orte.
Es ist folglich sehr wichtig, dass Fragen bezüglich Nutzen und Schützen von Fall zu Fall abgewogen werden. Die Olympiakandidatur Sion 2026 ist ein sehr kontroverses Thema. Der SAC steht einerseits für die Förderung des Leistungssports und die Aufnahme von beispielsweise Skitourenrennen in die Olympischen Spiele. Andererseits lassen sich die Olympischen Spiele kaum mit der nachhaltigen Entwicklung und Erhaltung der Bergwelt vereinen. Der SAC verhält sich daher in sämtlichen Fragen rund um die Spiele neutral und bezieht keine Position.
Wir alle setzen uns, mit unserer Mitgliedschaft beim SAC, für den Erhalt, den Schutz aber auch den Nutzen der Natur in den Alpen ein. Wer Biodiversität hautnah erleben möchte und mehr zu den Themen Natur, Artenvielfalt, Landwirtschaft und Tourismus lernen möchte, kann dies ganz einfach tun.
Vom Donnerstag, 24. Mai bis zum Sonntag, 27. Mai 2018 findet das Festival der Natur statt. An vielen Orten in der Schweiz sind Veranstaltungen rund um diese Themen geplant. Das Angebot ist online unter http://festivaldernatur.ch aufgeschaltet und ein individuelles Programm kann gestaltet werden.
Adrian Hochreutener, Umweltschutzbeauftragter
Foto: swisstopo, 2018